Knoblauch Keibel Buttmann Verhuven und mehr

Von Henry F. Verhuven als Erbe eingesetzt, starb jedoch vor ihm. Dessen im Testament von 1880 geäusserten Wunsch, den Namen Verhuven anzunehmen, lehnte er ab:
"Viertens: Alles Weitere, Uebrige und Verbleibende meines realen, persönlichen und gemischten Vermögens, gebe, hinterlasse und vermache ich meinem besagten Neffen Charles Edward Knoblauch, seinen Erben und Bevollmächtigten (assigns), für immer. Es ist mein Wunsch aber es soll in keiner Weise als Bedingung gelten, dass der besagte Charles Edward Knoblauch für sich selbst, seine Frau und Nachkommen den Familiennamen Verhuven annehme, wenn es durchführbar ist und ohne Nachtheil oder grosse Kosten geschehen kann.
Ich ernenne den besagten Charles Edward Knoblauch zum Vollstrecker dieses meines letzten Willens und Testaments und widerrufe hierdurch alle früheren letztwilligen Bestimmungen, welche von mir zu irgend einer Zeit gemacht wurden."

Bald nach ihrer Gründung entschied sich die Deutsche Bank, eine amerikanische Präsenz aufzubauen. Hierfür betreute und finanzierte sie die Privatbank Knoblauch&Lichtenstein (K&L), die als Kommanditgeellschaft gegründet wurde. Diese nahm im Oktober 1872 die Geschäfte auf und hatte ihren Sitz in der Broad Street 37, später William Street 29. Nach missglückten Effektenspekulationen musste die New Yorker Kommandite jedoch 1882 liquidiert werden.
Paul Lichtenstein war ein Neffe von Hermann Marcuse, dem drittgrössten Zeichner von Aktien der Deutschen Bank im Jahre 1870, und Schwiegersohn von Friedrich Kapp, im Verwaltungsrat zwischen 1871 und 1884. Er war als linksliberaler Intellektueller 1848 nach Amerika geflohen, wo er als Rechtsanwalt und Journalist arbeitete. Er kehrte 1870 nach Deutschland zurück. Lichtenstein hielt sich im Sommer 1872 in den USA auf. Kurz nach seiner Heirat mit Kapps Tochter brach er im Oktober 1872 erneut in die USA auf, und das Bankhaus K&L nahm seine Geschäfte auf. Über seinen Partner, Charles Knoblauch, ist nur wenig bekannt, anscheinend war er bereits als Devisenmakler in New York etabliert. Die Deutsche Bank brachte den grössten Teil des Gesellschaftskapitals ein (500 000 von insgesamt 600 000 Dollar). Der Hauptzweck der amerikanischen Bank war das Interesse ihres Hauptteilhabers, alle Arten von Bankgeschäften, insbesondere auf dem Gebiet des Handelsaustausches zwischen Nordamerika, Europa und Ostasien, zu fördern.
Weitere Einzelheiten, insbesondere zum Kommanditvertrag und den Ende der Siebzigerjahre eingefahrenen Spekulationsverlusten, finden sich im Buch von Christopher Kobrak:
Die deutsche Bank und die USA: Geschäfte und Politik von 1870 bis heute, S. 52-55
bei C.H.Beck, München 2008

The will of Charles E. Knoblauch, the well-known and wealthy broker who died recently, was yesterday filed for probate in the Surrogate's office. One third of his estate (after all debts have been paid) is left to his fiancée, Miss Jessie Hinsdale Chittenden, and the other two thirds go to his children. Miss Chittenden is made Executrix, and Alfred R. Pick, Mr. Knoblauch's former partner, and Edward Salomon, a lawyer, are appointed Executors.
Q: NYT, October 19, 1886, Wednesday, Page 10

Carl Schurz hielt die Begräbnisrede.
Q: “Words Spoken at the Funeral of Charles Edward Knoblauch.” 1886

Sein Name in den USA war auch Charles Edward Knoblauch, aber die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft nennt ihm immer Carl Edward Knoblauch.