Friedrich CARL KNOBLAUCH, 17651813 (47 Jahre alt)

Name
Friedrich CARL /KNOBLAUCH/
Nachname
KNOBLAUCH
Vornamen
Friedrich CARL
Geburt
Adresse: Poststr. 23, Knoblauchhaus
Notiz: im Auszug aus dem Taufregister wird der 27.Aug. als Geburtstag angegeben
Taufe
1. September 1765 42 37 (15 Tage alt)
Adresse: St. Nicolai
Notiz: Paten:

Paten:
Herr Oppermann, Schumacher
Herr Steinfeld, Kupferschied
Fr. Schmidtin
Herr George Friedrich Lüdeck
(Q: Auszug aus dem Taufregister von St. Nicolai, Berlin)

Geburt einer Schwester
Adresse: Poststr. 23
Heirat
Adresse: St.Nicolai
Geburt eines Sohns
Adresse: Poststr. 23, Knoblauchhaus
Taufe eines Sohns
Notiz: Paten

Paten

  1. Herr Heiss als Grossvater
  2. Herr Eibrecht, Senior, Lederhändler
  3. Herr Kaufmann Kuhlmey
  4. Herr Kaufmann Keibel
  5. Frau Witwe Knoblauch als Grossmutter
  6. Frau Kaufmann Hellern und
  7. Frau Eibrechtin juniorin
Geburt eines Sohns
Adresse: Poststr. 23, Knoblauchhaus
Taufe eines Sohns
Tod eines Sohns
Bestattung eines Sohns
Geburt einer Tochter
Adresse: Poststr. 23, Knoblauchhaus
Verbundene Person
Beziehung: Patentochter
Taufe
Verbundene Person
Beziehung: Patensohn
Geburt eines Sohns
Adresse: Poststr. 23
Taufe eines Sohns
Adresse: St. Nicolai
Notiz: Paten:

Paten:
Herr Heiss, Schneidermeister (vielleicht der Großvater Johann Andreas Heiss?)
Herr Eibrecht, Kaufmann*
Herr Schultz, Kaufmann
Herr Keibel, Kaufmann (vielleicht Carl Gottlieb Keibel, der Schwager des Vaters ?)
Fr. Knoblauch (vielleicht seine Großmutter Sophie Dorothea, geb. Oppermann?)
Fr. Polchow
(Q: Auszug aus dem Taufregister von St. Nicolai, Berlin)

*Lederhändler, Alte Grün-Str.1

Tod einer Tochter
Ursache: an der Bräune
Tod einer Ehefrau
Heirat
Tod
17. Februar 1813 (47 Jahre alt)
Todesursache: Typhus
Bestattung
20. Februar 1813 (3 Tage nach dem Tod)
Notiz

Erbe des Knoblauchhauses in Berlin
Ausbildung in Breslau und Lyon, wo er 2 Jahre die Seidenbandproduktion studierte.
1789 gründete er am Mühlendamm in Berlin eine Seidenbandfabrik.
Er starb an einer Typhusinfektion.
Carl Friedrich Knoblauch (1765-1813) folgt einer Order des Königs Friedrich Wilhelm II. und studiert in Lyon das Seidengewerbe. Der König beabsichtigt durch solche Maßnahmen das französische Monopol für Ordens- und Seidenbänder zu brechen und der heimischen Seidenindustrie neue Impulse zu geben.
Q: Pressemappe Knoblauchhaus

Ausbildung in Breslau und Lyon, wo er für zwei Jahre die Seidenbandproduktion studierte. Weitere Ausbildung in Wien (1782/83, Prag, Leipzig und Frankfurt. 1789 gründete er am Mühlendamm in Berlin eine Seidenbandfabrik. Ein Jahr später erbte er das Haus an der Poststrasse 23 und die dazugehörige väterliche Seidenbandhandlung. Aufnahme in die Berliner Kaufmannschaft 1792.
Erfolgreicher und gewissenhafter Geschäftsmann. Führte unzählige akribisch genaue Geschäftsbücher und Inventarverzeichnisse. Im Hausinventar wurden lediglich 2 Biergläser, dagegen 18 Weingläser aufgeführt. Besuchte die Leipziger und Frankfurter Messe. Städtische Ehrenämter (Stadtverordneter).
Klassizistische Umgestaltung des Wohnhauses 1806, Erwerb eines Sommerhauses in der Grenadierstr. 49 (Friedrichstadt). Dieses blieb bis 1905 im Familienbesitz und wurde an die Stadt verkauft.

Sehr gesellige Familie, reger Kontakt mit Familie Keibel. Große Familienfeste.
Heftige Auseinandersetzungen aufgrund unterschiedlicher politischer Auffassungen mit seinem ältesten Sohn Carl, der das baldige Ende der napoleonischen Fremdherrschaft herbeisehnte. Der Vater sah die politische Zukunft Deutschlands im engen Anschluss an Frankreich.
Als Stadtrat war er vom Magistrat mit der Versorgung und Unterbringung der aus Russland zurückkehrenden französischen Soldaten beauftragt. Dabei steckte er sich vermutlich mit Typhus an, an dem er am 17. Februar 1813 verstarb.
Q: AC

Notiz

Im jahr 1787 gab König Friedrich der Große von Preußen dem Berliner Weber Carl Knoblauch den Auftrag, die Band (Seiden)-weberei in der Lyoner Seidenbandindustrie zu erlernen. Carl Knoblauch unterzog sich dieser Aufgabe während einer zeit von 3 Jahren und kehrte dann in seine Heimatstadt Berlin zurück. Nachdem er dann dem König Friedrich Wilhelm II. Bericht über seine in Lyon gemachten Erfahrungen erstattet
hatte, erhielt er vom Souverän den Auftrag, eine den Lyoner Betrieben entsprechende Weberei zur Herstellung von Kokarden- und Ordensbändern in Preußen zu schaffen.

So entstand 1789 in Berlin die erste Ordensbandweberei in Preußen und auch in Deutschland, wodurch allmählich ein Import von entsprechenden Bändern aus Frankreich überflüssig wurde.
aber darüber hinaus gelang es der Fa. schon frühzeitig, auch auf diesem Gebiet Export zu treiben und im Verlauf der Zeit wurden Bänder für fast alle Orden, Ehrenzechen und Medaillen von der Fa. C. Knoblauch in Berlin hergestellt.

Neben den Bändern für Dekorationen der deutschen Staaten stellte die älteste Ordensbandweberei Deutschlands auch vor allem Bänder für Dänemark, Schweden, Norwegen, Holland und Belgien, Rumänien und Bulgarien her, die zum größten Teil exportiert wurden.
Seit der Gründung der Fa. bis zum Jahre 1945 besaß die Weberei in Berlin in der Poststr. 23 das unter Denkmalschutz stehende altehrwürdige Fachwerkhaus. Die Fabrik wanderte dann unter dem Eindruck der Luftangriffe in einen Vorort der Großstadt aus. Das "Comtoire" dagegen verblieb bis 1945 in der Poststr.

Nachkriegseinwirkungen verusachten 1945 den Verlust des wesentlichsten Teils der Webmaschinen sowie der gesamten Büroeinrichtung und aller zum Teil sehr alten und wertvollen Unterlagen. Auch ging die große, heute unersetzliche, von Anfang an mit sorgfalt geführte Ordensbandkollektion verloren.
Der letzte Alleininhaber der Fa. Carl Knoblauch, Guenther Knoblauch, starb am 31.12.45 in Berlin, aus russ. Gefangenschaft kommend, an den Folgen einer Lungenentzündung. Die Erben haben einen kleinen Teil des Betriebes, der im Jahre 1943 auf Grund eines Bombenschadens im Berliner Kesselhaus nach Lanzendorf in Oberfranken verlagert worden war, weiter ausgebaut und führen die Fa. weiter.

Quelle: Archiv für Ordenskunde, Dr. Klietmann, Heft Nr. 8/9, Juni 1954

Familie mit Eltern
Vater
17231790
Geburt: 6. Januar 1723 30 26 Heegermühle, Finow, Mark Brandenburg
Tod: 10. April 1790Berlin
Mutter
17271806
Geburt: 27. Oktober 1727 58 37 Berlin
Tod: 11. Dezember 1806Berlin
Heirat Heirat6. August 1750Berlin
11 Jahre
älterer Bruder
3 Jahre
älterer Bruder
13 Monate
er selbst
17651813
Geburt: 17. August 1765 42 37 Berlin
Tod: 17. Februar 1813Berlin
3 Jahre
jüngere Schwester
Familie mit Christine Luise HEISS
er selbst
17651813
Geburt: 17. August 1765 42 37 Berlin
Tod: 17. Februar 1813Berlin
Ehefrau
Heirat Heirat4. August 1789Berlin
4 Jahre
Sohn
17931859
Geburt: 17. September 1793 28 28 Berlin
Tod: 4. August 1859Wittekind, Halle, Saale
2 Jahre
Sohn
17951796
Geburt: 17. Oktober 1795 30 30 Berlin
Tod: 8. April 1796Berlin
3 Jahre
Tochter
4 Jahre
Sohn
18011865
Geburt: 25. September 1801 36 36 Berlin
Tod: 29. Mai 1865Berlin
Familie mit Dorothea Sophie BREHMER
er selbst
17651813
Geburt: 17. August 1765 42 37 Berlin
Tod: 17. Februar 1813Berlin
Ehefrau
17671841
Geburt: 1767
Tod: 7. Januar 1841
Heirat Heirat10. November 1811Berlin