Heinrich MAXIMILIAN KÖPPEN Dr., 18591916 (57 Jahre alt)

Name
Heinrich MAXIMILIAN /KÖPPEN/ Dr.
Vornamen
Heinrich MAXIMILIAN
Spitzname
Max
Nachname
KÖPPEN
Namens-Suffix
Dr.
Geburt
Taufe
9. April 1859 28 23 (1 Monat alt)
Beruf
Nervenarzt
Arbeitgeber: Charité Berlin
Notiz: Koeppen, Max, in Berlin, geb. 1859 in Dortmund, approbiert 1884, Dr. med. 1886 in Strassburg, war daselbst Assistent an der psychiatr. und Nervenklinik der Univ. unter Jolly; habilitiert 1889, siedelte er mit diesem 1890 nach Berlin als Oberarzt über und dirigiert gegenwärtig das Laboratorium für Gehirn-anat., seit 1896 als Prof. e. o. Ausser vergl.-anat. Arbeiten über den feineren Bau des Hirns rühren von K. noch path.-anat. Studien über multiple Sklerose, ferner klin. Publikatt. über Chorea, Albuminurie und Peptonurie bei Psychosen, Querulantenwahn u.a. her. Dieselben sind im Archiv für Psych., Neur. Ctrbl., Arch. für Anat. u.a. Zeitschr. erfolgt.

Koeppen, Max, in Berlin, geb. 1859 in Dortmund, approbiert 1884, Dr. med. 1886 in Strassburg, war daselbst Assistent an der psychiatr. und Nervenklinik der Univ. unter Jolly; habilitiert 1889, siedelte er mit diesem 1890 nach Berlin als Oberarzt über und dirigiert gegenwärtig das Laboratorium für Gehirn-anat., seit 1896 als Prof. e. o. Ausser vergl.-anat. Arbeiten über den feineren Bau des Hirns rühren von K. noch path.-anat. Studien über multiple Sklerose, ferner klin. Publikatt. über Chorea, Albuminurie und Peptonurie bei Psychosen, Querulantenwahn u.a. her. Dieselben sind im Archiv für Psych., Neur. Ctrbl., Arch. für Anat. u.a. Zeitschr. erfolgt.
Q: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 889-890.

Notiz: Max Köppen (1859–1916), der in den 1890er Jahren ins Rampenlicht kam, aber durch eine neurologische Erkrankung am Ausbau seiner Karriere gehindert wurde, war seit 1891 an der Charité.

Max Köppen (1859–1916), der in den 1890er Jahren ins Rampenlicht kam, aber durch eine neurologische Erkrankung am Ausbau seiner Karriere gehindert wurde, war seit 1891 an der Charité.
Wahncau kannte ihn von Vorträgen. Er hatte seine Zweifel an dessen Qualifikation.
Er schien für die akademische Laufbahn gut geeignet zu sein, doch ob er «genügende practische Befähigung» entwickeln könne,schien ihm fraglich. Hamburg benötigte zuallererst einen zupackenden Praktiker, jemand, der den Eindruck vermittelte, auch vor Verwaltungsmühen und der Fron täglicher Praxis nicht zu kapitulieren – Köppens inkorporiertes kulturelles Kapital, feinsinniges Gelehrtentum, als Teil seines Habitus, passte hier nicht.
Q: Habitus, Kapital und Spielräume: Auf der Suche nach einem Oberarzt für die Irrenanstalt
Hamburg-Friedrichsberg im Jahr 1897, Kai Sammet, S.65

Notiz: Köppen, Max, 1904. Sammlung von gerichtlichen Gutachten aus der psychiatrischen Klinik der kgl. Charité zu Berlin. Berlin: Karger.
Notiz: Im September 1895 hielt er in Hamburg einen Vortrag vor der Versammlung deutscher Irrenärzte:

Im September 1895 hielt er in Hamburg einen Vortrag vor der Versammlung deutscher Irrenärzte:
Der Querulantenwahnsinn in nosologischer und forensischer Beziehung
"Die heutigen Zeitverhältnisse fordern dringend die Psychiater dazu auf, sich über alle Fragen zu einigen, die sie vor der Öffentlichkeit zu vertreten haben und unter diese Fragen gehört vor Allem auch die über den Querulantenwahnsinn. Jeder Fehlgriff in der Beurtheilung der Querulanten wird der Ausgangspunkt für Angriffe gegen die Psychiater, jede Schwäche in der Beweisführung eines Gutachters vor Gericht wird als eine Schwäche der psychiatrischen Wissenschaft überhaupt angesehen.
Es sind zwei wichtige Fragen, welche sich an unser Thema knüpfen und auf die wir unser Hauptaugenmerk richten, indem wir darauf verzichten, im Nachfolgenden etwa eine vollständige monographische Schilderung des Querulantenwahnsinns zu geben. Einmal müssen sich die Psychiater darüber entscheiden, ob sie überhaupt den Begriff des Querulantenwahnsinns beibehalten, und wenn sie diese Frage positiv beantwortet haben, in welchem Sinne sie denselben verwerthen wollen. Viel wichtiger aber noch erscheint uns eine Feststellung, wie wir in foro
den Beweis der Krankheit führen wollen, d. h. welche Argumente für den Laien am überzeugendsten wirken werden. (...)

Geburt einer Schwester
Taufe einer Schwester
Adresse: St. Reinoldi-Kirche
Notiz: Weitere Paten:

Weitere Paten:
Henriette Köppen (1828-), Schwester des Vaters
Henriette Bömcke (1802-1878), Mutter des Vaters

Geburt einer Schwester
Taufe einer Schwester
Adresse: St. Reinoldi-Kirche
Pate: CARL Eduard KNOBLAUCH (25 Jahre alt) — Onkel
Heirat
Tod
14. Februar 1916 (57 Jahre alt)
Notiz

Unterzeichnete 1914 als einer der wenigen Mediziner die "Erklärung der Hochschullehrer" nicht.
Q: »... und wir gehören auch dazu«: Universität und ›Volksgemeinschaft‹ im Ersten Weltkrieg
Trude Maurer
Vandenhoeck & Ruprecht, 16.09.2015 - 1214 Seiten
Der Erste Weltkrieg, der mit der Erfahrung einer stände- und konfessionenübergreifenden Gemeinschaft begann, stellte die Beziehungen zwischen Universität und Gesamtgesellschaft auf den Prüfstand: denn die propagierte Vorstellung der ›Volksgemeinschaft‹ traf auf den traditionellen Führungsanspruch der Lehrenden und Studierenden. Nun postulierten sie nicht nur die Einheit von Volk und Heer, sondern wollten Teil dieses Ganzen sein und an dessen Kampf teilhaben. Wie sie die Kriegsanstrengungen in der Armee und an der sogenannten ›Heimatfront‹ praktisch unterstützten, wird am Beispiel der Universität in der Hauptstadt, einer Universität in der Provinz (Gießen) und der Universität in einer Festungsstadt an der Grenze des Reichs (Straßburg) untersucht. Zwar waren die vom Kriegsschauplatz entfernten Berliner durch die Kriegszielpublizistik ihrer Wortführer in der Öffentlichkeit am deutlichsten zu hören, in ihrem tatsächlichen Engagement aber standen sie hinter den beiden anderen zurück – während sich umgekehrt die am stärksten gefährdeten Straßburger in ihren Äußerungen zurückhielten. Studium und Lehre veränderten sich zwar durch das Schrumpfen der Hörerschaft und den wachsenden Frauenanteil, aber kaum inhaltlich. Gerade durch Integration in die ›Volksgemeinschaft‹ suchten die Akademiker ihren Führungsanspruch neu zu untermauern. Doch trotz des Ausschlusses ›feindlicher Ausländer‹ und gesinnungsstärkender Feiern verfehlten sie die ›Volksgemeinschaft‹ sogar innerhalb der Universität.

Notiz

Nachruf unter "European Neurology", Vol. 39, No. 4, 1916
content.karger.com/ProdukteDB/produkte.asp?doi=10.1159/000190937

https://www.karger.com/Article/PDF/190937

Familie mit Eltern
Vater
18301866
Geburt: 1. Mai 1830Dortmund
Tod: 18. Dezember 1866Dortmund
Mutter
18351914
Geburt: 2. August 1835 33 29 Berlin
Tod: 9. Januar 1914Berlin
Heirat Heirat19. Mai 1858Berlin
9 Monate
er selbst
18591916
Geburt: 13. Februar 1859 28 23 Dortmund
Tod: 14. Februar 1916Berlin
23 Monate
jüngere Schwester
23 Monate
jüngere Schwester
1862
Geburt: 4. Dezember 1862 32 27 Dortmund
Tod:
Familie mit JOHANNA Katharina THIELMANN
er selbst
18591916
Geburt: 13. Februar 1859 28 23 Dortmund
Tod: 14. Februar 1916Berlin
Ehefrau
1868
Geburt: 25. April 1868Hennstedt, Kreis Schleswig
Tod:
Heirat Heirat8. April 1903Berlin