Karl Johann GUSTAV KEIBEL, 18201888 (67 Jahre alt)

Name
Karl Johann GUSTAV /KEIBEL/
Nachname
KEIBEL
Vornamen
Karl Johann GUSTAV
Geburt
Kindstaufe
24. September 1820 28 21 (3 Monate alt)
Patin: Johanna AUGUSTE KEIBEL (17 Jahre alt) — Tante
Notiz: Sankt Nikolai

Sankt Nikolai

Paten

  1. Frau Justiz-Räthin Caplick
  2. Herr Keibel, Kaufmann
  3. Demoiselle Auguste Keibel
Beruf
Kaufmann
Arbeitgeber: Fa. Heinrich Keibel
Notiz: Er wurde 1844 Teilhaber an der Firma Heinrich Keibel und nach dem Tode des Vaters (1860) alleiniger Inhaber.
Geburt einer Schwester
Geburt einer Schwester
Kindstaufe einer Schwester
Pate: CARL Friedrich Wilhelm KNOBLAUCH (31 Jahre alt) — Onkel
Pate: Carl Gottfried FRANZ (36 Jahre alt) — Onkel
Notiz: Sankt Nikolai

Sankt Nikolai

Paten

  1. Hr. Stadtrath Knoblauch
  2. Hr. Kaufmann Franz
  3. Hr Doctor Caplick
  4. Frau Kaufmann Lieber
Geburt einer Schwester
Kindstaufe einer Schwester
Notiz: St. Nikolai

St. Nikolai

Paten

  1. Herr Kaufmann Volckart
  2. Herr Kaufmann Lieber
  3. Hr. Kaufmann Ludwig Knoblauch in Frankfurt am Main
  4. Madame Knoblauch
  5. Fr Regierungsräthin Reichhelm
  6. Mad. Beringuier
  7. Fräulein Charlotte Franz
  8. Frl Mathilde Oppenheimer aus Lindau
Geburt eines Bruders
Kindstaufe eines Bruders
Pate: Carl Heinrich EDUARD KNOBLAUCH (29 Jahre alt) — Beziehung
Patin: Jeanne BERINGUIER (58 Jahre alt) — Beziehung
Notiz: Sankt Nikolai

Sankt Nikolai

Taufpaten:
Herr Propst Dr. Rost
Hr. Regierungsrath Reichhelm
Hr. Bauconducteur Knoblauch
Fr. Auguste Knoblauch geb. Cottenet
Fr. Volckart geb. Patze u.
Fr. Dr. Caplick

Geburt eines Bruders
Kindstaufe eines Bruders
Notiz: Sankt Nikolai

Sankt Nikolai

Paten

  1. Frau Sophie Henriette Keibel geborene Knoblauch
  2. Frau Direktor Grand
  3. Hr. General Keibel
  4. Hr. G. Louis Knoblauch, Kaufmann
  5. Hr. Geheimer Ober Baurath Schmidt
Geburt einer Schwester
Taufe
Taufe einer Schwester
Notiz: St. Nikolai

St. Nikolai

Paten

  1. Herr Keibel als Grossvater
  2. Herr Wilhelm Keibel und
  3. Herr Gustav Keibel als Brüder
  4. Madame Franz und
  5. Frau Baumeister Knoblauch
Heirat
Geburt eines Sohns
Kindstaufe eines Sohns
Notiz: Sankt Nikolai
Geburt eines Sohns
Kindstaufe eines Sohns
Patin: HENRIETTE Sophie KNOBLAUCH (78 Jahre alt) — Urgroßmutter
Pate: PAUL August Hermann LANGERHANS Dr. (27 Jahre alt) — Onkel
Patin: WILHELMINE Henriette KEIBEL (50 Jahre alt) — Großtante
Patin: HEDWIG Lidia Amalia STUHR (19 Jahre alt) — Tante
Pate: Martin Heinrich WILHELM KEIBEL (28 Jahre alt) — Onkel
Notiz: Sankt Nikolai

Sankt Nikolai

Paten
1 Mad. Henriette [Keibel]
2 Hr. Geh. Finanz-Rath Kn[oblauch] Grossonkel
3 Hr Dr. Langerhans
4 Madame Franz, die Gross [..]
5 Frau Stadträthin Keibel
6 Fräulein Hedwig Stuhr
7 Herr Kammergerichtsrath Keibel der Onkel

Geburt einer Tochter
Kindstaufe einer Tochter
Notiz: Sankt Nikolai

Sankt Nikolai

Paten:
Hr. Albert Bötzow, Braueigner
Hr. Stadtrath Keibel der Grossvater
Herr Baurath Knoblauch
Fr. Henr. Keibel die Urgrossmutter
Madame Stuhr die Grossmutter
Fr. Dr. Langerhans geb. Keibel
Fr. Prediger Flöter geb. Stuhr

Tod eines Sohns
Geburt einer Tochter
Kindstaufe einer Tochter
Notiz: Sankt Nikolai

Sankt Nikolai

Paten
Frau Auguste Keibel, geb. Caplick die Grossmutter
Frau Henriette Stuhr die Grossmutter
Frau Henriette Keibel die Urgrossmutter
Fräulein Elise Keibel, die Tante
Frau Hedwig Bötzow, geborene Stuhr, die Tante
Frau Anna Beringuier, die Tante
Frau Professor Mandel
Hr. Banquier Franz, der Grossonkel
Hr. Prediger Flöter, der Onkel
Hr. Professor Jungk
Hr. Louis Knoblauch, der Onkel; und
Herr August Hirschmann

Geburt einer Tochter
Kindstaufe einer Tochter
Patin: Alexandra VON UNRUH (24 Jahre alt) — Beziehung
Pate: Carl Gottlob FLOETER (40 Jahre alt) — Onkel
Patin: Emilie BUTTMANN (17 Jahre alt) — Tante
Patin: Julie AUGUSTE Clara KEIBEL (17 Jahre alt) — Tante
Notiz: St. Nikolai

St. Nikolai

Paten
Hr. Stadtrath Keibel, der Grossvater
Hr. Dr. phil. Schwartz, als Onkel
Hr. Kaufmann Zwicker
Frau Rittergutsbesitzer Keibel auf Gross Münche bei Birnbaum
Frau Prediger Flöter zu Zdunij
Madame Stuhr, die Grossmutter
Frau Apotheker Beyrich
Madame Mühlberg
Madame Schemionek
Fräulein Emmy Buttmann und
Fräulein Auguste Keibel

Kindstaufe
Verbundene Person
Beziehung: Patensohn
Kindstaufe
Taufe
Verbundene Person
Beziehung: Patentochter
Kindstaufe
Ehrung
Ältester der Kaufmannschaft
1861
Verbundene Person
Beziehung: Patensohn
Geburt eines Sohns
Kindstaufe eines Sohns
Notiz: Sankt Nikolai

Sankt Nikolai

Paten

  1. Frau Stadtälteste Keibel geb Caplick als Grossmutter
  2. Frau Henr. Stuhr geb Vetter
  3. Hr Rittergutsbesitzer Keibel auf Gross Münche
  4. Hr Stadtrichter Keibel
  5. Frau Prediger Droste, geb Keibel
  6. Hr Landrath Scharnweber
  7. Hr Kaufmann Herm. Reimann
  8. Frau Landräthin Jachmann, Johanne geb Wagner
  9. Frau Commerzien Räthin Brunzlow, geb Reimann
  10. Fräulein Margarethe Mandel
  11. Fräulein Hedwig Mühlberg
  12. Fräulein Marie Keibel, als Schwester
Tod einer Ehefrau
Taufe
Ehrung
kgl. Kommerzienrat
1872
Verbundene Person
Beziehung: Patensohn
Taufe
Verbundene Person
Beziehung: Patentochter
Ehrung
Geh. Kommerzienrat
1880
Tod
22. März 1888 (67 Jahre alt)
Bestattung
Notiz: St. Nikolai- & Marien-Friedhof
Notiz

(Kronen-Orden 3. Kl.) Er wurde 1844 Teilhaber an der Firma Heinrich Keibel und nach dem Tode des Vaters alleiniger Inhaber.
1861 Ältester der Kaufmannschaft von Berlin, 1872 zum kgl. Kommerzienrat, 1880 zum Geh. Kommerzienrat ernannt.

Notiz

Mitunterzeichner der Erklärung der 75 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gegen den Antisemitismus (12. November 1880).
Quelle: Diese Erklärung wurde am 14. November 1880 in verschiedenen Berliner Zeitungen veröffentlicht, darunter im Berliner Börsen-Courier.

Band 4. Reichsgründung: Bismarcks Deutschland
1866-1890
Erklärung der 75 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gegen den Antisemitismus
(12. November 1880)
Theodor Mommsen (1817-1903) betätigte sich als Historiker, Altertumsforscher und Politiker. Er war noch berühmter und angesehener als sein Historikerkollege Heinrich von Treitschke (1834-1896), dessen polemischer Angriff auf die Juden im November 1879 den Berliner Antisemitismusstreit auslöste. Mommsen verfasste eine Erklärung, die von 75 weithin bekannten Gelehrten und anderen Figuren des öffentlichen Lebens unterschrieben wurde. Zu den Unterzeichnern zählten der Historiker Gustav Droysen (1838-1908), der Verfassungsrechtler Rudolf von Gneist (1816-1895) sowie der Pathologe und liberale Politiker Rudolf Virchow (1821-1902).
Die Erklärung wurde in der Berliner Nationalzeitungveröffentlicht und stellte einen Wendepunkt in der Auseinandersetzung dar. Bis dahin hatten Treitschkes Anhänger die öffentliche Diskussion der „Judenfrage“ beherrscht, die ihren Höhepunkt in den Wochen nach dieser Erklärung erreichte. Danach äußerten mehr Angehörige des liberalen Bürgertums in Deutschland ihre Ablehnung der hier genannten „Seuche“ des Antisemitismus.
Erklärung
Heiße Kämpfe haben unser Vaterland geeint zu einem mächtig aufstrebenden Reiche. Diese Einheit ist errungen worden dadurch, daß im Volksbewußtsein der Deutschen das Gefühl der nothwendigen Zusammengehörigkeit den Sieg über die Stammes- und Glaubensgegensätze davontrug, die unsere Nation wie keine andere zerklüftet hatten. Solche Unterschiede den einzelnen Mitgliedern entgelten zu lassen, ist ungerecht und unedel und trifft vor Allem diejenigen, welche ehrlich und ernstlich bemüht sind, in treuem Zusammengehen mit der Nation die Sonderart abzuwerfen. Von ihnen wird es als ein Treubruch derer empfunden, mit denen sie nach gleichen Zwecken zu streben bewußt sind, und es wird dadurch verhindert, was das gemeinsame Ziel ist und bleibt: Die Ausgleichung aller innerhalb der deutschen Nation noch von früher nachwirkenden Gegensätze.
In unerwarteter und tief beschämender Weise wird jetzt an verschiedenen Orten, zumal den größten Städten des Reichs, der Rassenhaß und der Fanatismus des Mittelalters wieder ins Leben gerufen und gegen unsere jüdischen Mitbürger gerichtet. Vergessen wird, wie viele derselben durch Fleiß und Begabung in Gewerbe und Handel, in Kunst und Wissenschaften dem Vaterlande Nutzen und Ehre gebracht haben. Gebrochen wird die Vorschrift des Gesetzes wie die Vorschrift der Ehre, daß alle Deutschen in Rechten und Pflichten gleich sind. Die Durchführung dieser Gleichheit steht nicht allein bei den Tribunalen, sondern bei dem Gewissen jedes einzelnen Bürgers.
Wie eine ansteckende Seuche droht die Wiederbelebung eines alten Wahnes die Verhältnisse zu vergiften, die in Staat und Gemeinde, in Gesellschaft und Familie Christen und Juden auf dem Boden der Toleranz verbunden haben. Wenn jetzt von den Führern dieser Bewegung der Neid und die Mißgunst nur abstrakt gepredigt werden, so wird die Masse nicht säumen, aus jenem Gerede die praktischen Konsequenzen zu ziehen. An dem Vermächtniß Lessings rütteln Männer, die auf der Kanzel und dem Katheder verkünden sollten, daß unsere Kultur die Isolierung desjenigen Stammes überwunden hat, welcher einst der Welt die Verehrung des einigen Gottes gab. Schon hört man den Ruf nach Ausnahmegesetzen und Ausschließung der Juden von diesem oder jenem Beruf und Erwerb, von Auszeichnungen und Vertrauensstellungen. Wie lange wird es währen, bis der Haufen auch in diesen einstimmt?
Noch ist es Zeit, der Verwirrung entgegenzutreten und nationale Schmach abzuwenden; noch kann die künstlich angefachte Leidenschaft der Menge gebrochen werden durch den Widerstand besonnener Männer. Unser Ruf geht an die Christen aller Parteien, denen die Religion die frohe Botschaft vom Frieden ist; unser Ruf ergeht an alle Deutschen, welchen das ideale Erbe ihrer großen Fürsten, Denker und Dichter am Herzen liegt. Vertheidiget in öffentlicher Erklärung und ruhiger Belehrung den Boden unseres gemeinsamen Lebens: Achtung jedes Bekenntnisses, gleiches Recht, gleiche Sonne im Wettkampf, gleiche Anerkennung tüchtigen Strebens für Christen und Juden.
Berlin, den 12. November 1880

Familie mit Eltern
Vater
Mutter
Heirat Heirat10. Januar 1818Berlin
14 Monate
älterer Bruder
18191879
Geburt: 8. März 1819 26 20 Berlin
Tod: 21. April 1879Berlin
15 Monate
er selbst
18201888
Geburt: 5. Juni 1820 28 21 Berlin
Tod: 22. März 1888Berlin
2 Jahre
jüngere Schwester
18221855
Geburt: 19. Juli 1822 30 23 Berlin
Tod: 15. Mai 1855Berlin
2 Jahre
jüngere Schwester
18241853
Geburt: 26. Juli 1824 32 25 Berlin
Tod: 5. Oktober 1853Berlin
4 Jahre
jüngere Schwester
18281832
Geburt: 16. November 1828 36 29 Berlin
Tod: 22. März 1832Berlin
23 Monate
jüngerer Bruder
18301894
Geburt: 18. Oktober 1830 38 31 Berlin
Tod: 16. Januar 1894Steglitz, Berlin
3 Jahre
jüngerer Bruder
18331864
Geburt: 27. Juli 1833 41 34 Berlin
Tod: 31. Mai 1864Saint-Vallier-de-Thiey, Frankreich
4 Jahre
jüngere Schwester
18371869
Geburt: 8. Juni 1837 45 38 Berlin
Tod: 9. August 1869Berlin
Familie mit HULDA Luise STUHR
er selbst
18201888
Geburt: 5. Juni 1820 28 21 Berlin
Tod: 22. März 1888Berlin
Ehefrau
Heirat Heirat5. Dezember 1844Berlin
1 Jahr
Sohn
18451915
Geburt: 25. November 1845 25 22 Berlin
Tod: 24. August 1915Berlin
17 Monate
Sohn
18471849
Geburt: 1. Mai 1847 26 23 Berlin
Tod: 15. August 1849Berlin
2 Jahre
Tochter
18491928
Geburt: 16. Juni 1849 29 25 Berlin
Tod: 2. Oktober 1928Cottbus
16 Monate
Tochter
18501925
Geburt: 15. Oktober 1850 30 27 Berlin
Tod: 13. Dezember 1925Frankfurt am Main
4 Jahre
Tochter
18541935
Geburt: 10. Oktober 1854 34 31 Berlin
Tod: 13. Juli 1935Berlin
13 Jahre
Sohn
18671955
Geburt: 10. März 1867 46 43 Berlin
Tod: 24. August 1955Göttingen