Knoblauch Keibel Buttmann Verhuven und mehr

Zum Wasserbauspezialisten ausgebildet, wird er für Umbau und Sanierung des mangelhaften Gönhardstollens nach Aarau berufen. Nach erfolgreicher Sanierung wählte ihn 1876 der Gemeinderat von Aarau zum Stadtingenieur und Techniker des Bauwesens. Dort wird ihm die Ausarbeitung der Vorschläge zur Erweiterung des Strassennetzes von Aarau übertragen.
Die Bebaungspläne erarbeitete er mit Verve, nicht gestaffelt, wie vorgeschlagen, sondern den gesamten Planungsperimeter abdeckend - Planvarianten, Strassenprofiltypen und Übersichten, begleitet von einem Reglement. Ende 1879 lagen die Pläne dem Gemeinderat vor. 1880 wird der Plan von Presse und Bürgertum zerrissen - 17 Jahre wird die Stadterweiterung blockiert. 1881 wird er in die Stadtverwaltung gewählt und leitet die Bauverwaltung. Ab 1885 wird er auch Grossrat. Er stirbt an den Folgen einer starken Erkältung, die er sich in Ausübung seines Berufes zugezogen hat.
Q: Aarauer Neujahrsblätter 2002. Felix Kuhn, Andreas Schneider: Eine kleine Geachichte der Aarauer Stadtplanung ab 1850
www.aarau.ch/.../2002_Aarauer_Neujahrsblaetter_Aarauer_Stadtplan...

Georg August von Gonzenbach. In seiner Vaterstadt St. Gallen
starb am 29. Dezember Ingenieur G. A. von Gonzenbach im Alter von
etwas über 62 Jahren. Von Aarau aus, wo er seit 1876 sich als Ingenieur
niedergelassen hatte, dem Rufe seiner Verwandten in St. Gallen folgend,
um die Weihnachtsfeiertage mit ihnen zuzubringen, erlag er daselbst uner¬
wartet rasch den Folgen einer schweren Erkältung. Ingenieur Gonzenbach
wurde zur Einrichtung und Bauleitung der Trinkwasserversorgung nach
Aarau berufen. Nach Vollendung derselben etablierte er sich dort als
Civilingenieur, wurde später in den Stadtrat und -bald auch in den Kan¬
tonsrat gewählt, in welchen beiden Stellungen er sowohl der Gemeinde
als auch dem Kanton durch seinen fachkundigen Rat und sein gemein¬
nütziges Wirken wesentliche Dienste geleistet hat. Ingenieur Gonzenbach
war während vielen Jahren Präsident und Vorstandsmitglied der Sektion
Aargau des schweizerischen Ingenieur- und Architekten-Vereins ; an den
Vorarbeiten für die Aufstellung eines Honorartarifs für Ingenieure hat er
lebhaften Anteil genommen ; seine reiche Erfahrung auf diesem Gebiet kam
der damaligen Kommission sehr zu statten. Die schweizerische Techniker¬
schaft verliert in dem Verstorbenen einen ebenso gebildeten, tüchtigen
als liebenswürdigen Kollegen.
Nachruf im Aargauer Tagblatt vom 2. Januar 1894.

Urenkel des Antoine von Gonzenbach (1748-1819) aus Bischofszell, ein radikaler Aufklärer, der im Januar 1801 Hölderlin als Hauslehrer für zwei seiner Töchter anstellte.