Johann Christian EHRMANN Dr., 1749–1827?> (78 Jahre alt)
- Name
- Johann Christian /EHRMANN/ Dr.
- Vornamen
- Johann Christian
- Nachname
- EHRMANN
- Namens-Suffix
- Dr.
Geburt
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Beruf
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Arzt, Satiriker
Notiz: Johann Christian Ehrmann war 1749 zu Strassburg geboren. Er hatte am 8. Dezember 1772 in Basel promovirt. Hier in Frankfurt ward er 1779 als Arzt aufgenommen, 1793 zum Garnisonsarzte ernannt und 1804 am Rochusspital angestellt, indessen 1808 als Medicinalrath emeritirt. Von zwei Söhnen, die Ehrmann hatte, starb der jüngere als kleines Kind, und der ältere, der zu grossen Hoffnungen berechtigte, fiel im achtzehnten Jahre im Duell. Wenige Menschen sind so, wie Ehrmann es war, mit einem fühlenden, warmen Herzen begabt, treuer Freund, Wohltäter der Armen und dabei die rauheste Aussenseite. Es war Grundsatz bei ihm, sich hart zu zeigen; er hatte deswegen, und weil er stets offen seine Meinung ohne Rückhalt äusserte, viele Feinde. Auch mit den meisten seiner Collegen lebte er im Hader. Er stiftete die Gesellschaft der verrückten Hofräthe, fertigte Diplome dafür aus, die indessen nur von ihm an geistreiche Männer zugesendet wurden. Zu seinen Schwächen gehörte ein grenzenloser Judenhass, der ihn zu manchen auffallenden Handlungen verleitete. So z.B. kaufte er einmal einen im Intelligenzblatte ausgebotenen Frauensitz in der Synagoge und setzte sich den nächsten Sabbath darauf. Auf sein Kaufrecht pochend wollte er sich nicht entfernen, und nur nach der Zahlung einer bedeutenden Summe, die er für christliche Arme bestimmte, entsagte er seinem Besitze. Nach dem Tode seines Sohnes nahm er einen jungen Mann an Kindesstatt an, welcher seinen Namen tragen musste und später Arzt in Speyer wurde, sich auch dort verheirathete. Ehrmann verlor schon 1810 seine Gattin, an der er mit ganzer Seele hing. Sie war geboren am 29. September 1756, Schwester des Professors Buttmann (Siehe Bd. V. S. 59 Anm.). Dieses Unglück machte, dass Ehrmann sich nicht mehr hier heimisch fühlte; im Jahre 1821 zog Ehrman nach Speyer zu seinem Adoptivsohne und starb dort am 13. August 1827. Er war ein geschickter Arzt, hat mehrere medicinische Werke geschrieben, und trotz seinen Eigenheiten manches Gute ausgeführt. Johann Christian Ehrmann war 1749 zu Strassburg geboren. Er hatte am 8. Dezember 1772 in Basel promovirt. Hier in Frankfurt ward er 1779 als Arzt aufgenommen, 1793 zum Garnisonsarzte ernannt und 1804 am Rochusspital angestellt, indessen 1808 als Medicinalrath emeritirt. Von zwei Söhnen, die Ehrmann hatte, starb der jüngere als kleines Kind, und der ältere, der zu grossen Hoffnungen berechtigte, fiel im achtzehnten Jahre im Duell. Wenige Menschen sind so, wie Ehrmann es war, mit einem fühlenden, warmen Herzen begabt, treuer Freund, Wohltäter der Armen und dabei die rauheste Aussenseite. Es war Grundsatz bei ihm, sich hart zu zeigen; er hatte deswegen, und weil er stets offen seine Meinung ohne Rückhalt äusserte, viele Feinde. Auch mit den meisten seiner Collegen lebte er im Hader. Er stiftete die Gesellschaft der verrückten Hofräthe, fertigte Diplome dafür aus, die indessen nur von ihm an geistreiche Männer zugesendet wurden. Zu seinen Schwächen gehörte ein grenzenloser Judenhass, der ihn zu manchen auffallenden Handlungen verleitete. So z.B. kaufte er einmal einen im Intelligenzblatte ausgebotenen Frauensitz in der Synagoge und setzte sich den nächsten Sabbath darauf. Auf sein Kaufrecht pochend wollte er sich nicht entfernen, und nur nach der Zahlung einer bedeutenden Summe, die er für christliche Arme bestimmte, entsagte er seinem Besitze. Nach dem Tode seines Sohnes nahm er einen jungen Mann an Kindesstatt an, welcher seinen Namen tragen musste und später Arzt in Speyer wurde, sich auch dort verheirathete. Ehrmann verlor schon 1810 seine Gattin, an der er mit ganzer Seele hing. Sie war geboren am 29. September 1756, Schwester des Professors Buttmann (Siehe Bd. V. S. 59 Anm.). Dieses Unglück machte, dass Ehrmann sich nicht mehr hier heimisch fühlte; im Jahre 1821 zog Ehrman nach Speyer zu seinem Adoptivsohne und starb dort am 13. August 1827. Er war ein geschickter Arzt, hat mehrere medicinische Werke geschrieben, und trotz seinen Eigenheiten manches Gute ausgeführt. Notiz: Nach der Völkerschlacht bei Leipzig trafen wieder Tausende verwundeter Soldaten in Speyer ein. Sie wurden im Dom untergebracht. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig trafen wieder Tausende verwundeter Soldaten in Speyer ein. Sie wurden im Dom untergebracht. |
Abschluss
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Heirat
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Quellenzitat: @Leben in Frankfurt am Main ( 1850 )@ Details zur Zitierung: S. 156/157 Text: http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV011137215/ft/bsb10018509?page=3 |
Tod einer Ehefrau
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Notiz: Sonntag, den 3. Juni 1810 Sonntag, den 3. Juni 1810 |
Tod
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Notiz
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Ehrmann: Johann Christian E., am 29. April 1749 zu Straßburg als Sohn des gleichnamigen praktischen Arztes und Professors der Medicin geboren, promovirte 1772 in Basel und wurde 1779 in Frankfurt am Main als praktischer Arzt aufgenommen. 1792 wurde er Garnisonsarzt, 1804 Arzt am Rochus-Hospital (bestimmt für die Aufnahme von Krätze- und Blatternkranke sowie für Syphilitische). Letztere Stellung bekleidete er bis 1816. 1821 zog er nach Speyer und starb daselbst am 31. August 1827. E. war ein angesehener Praktiker. Besondere Verdienste erwarb er sich um die Verbesserung des Frankfurter Lazarettwesens während der Kriegsjahre. Von medicinischen Schriften veröffentlichte er nur einige von minderer Bedeutung, unter denen eine Abhandlung "über den Kuhpockenschwindel" sich in scharfer Weise gegen die Einführung der Vaccination durch Sömmering und Lehr wandte. – Bedeutender war Ehrmann als Satiriker in einer Anzahl Schriften, welche als von culturhistorischer Bedeutung für die Stellung des ärztlichen Standes von Stricker theilweise wieder veröffentlicht sind. Allgemein bekannter ist E. durch die Stiftung des Ordens der „verrückten Hofräthe“, welchen er mit dem Rector des Gymnasiums Fr. Chr. Matthiae 1809 gründete. Das mit dem Datum des 1. April ausgefertigte und „Timander“ unterzeichnete Diplom wurde von 1809 bis 1820 an etwa 700 meist geistig hervorragende und bedeutende Männer – auch an einige Frauen – gesandt, aus Anlaß irgend einer zufälligen und unschuldigen, nicht immer lächerlichen Ursache, oder auf Grund einer Eigenthümlichkeit in deren Leben. Auch Goethe, mit dem E. in Straßburg bekannt geworden war, und mit welchem er später in Frankfurt im Hause des Geheimrath v. Willemer die Beziehungen fortsetzte, erhielt ein Diplom: „Ob Orientalismum Occidentalem“. |
Notiz
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Studium in Basel, 1772 Dr. med., 1779 Arzt in Frankfurt a. M., 1796 Garnisonsarzt, 1804 Arzt am Hospital, 1808 Medizinalrat, seit 1821 in Speyer lebend. Satirischer Schriftsteller, Studienfreund Goethes. |
Notiz
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Im Hause der Familie Ehrmann erinnerte man sich noch lange an Jung-Stilling. 1894 liest man: |
Notiz
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Ehrenmitglied des Strassbuger Hüttenbundes. Entdeckte in der Lade der Strassburger Hütte das Original oder eine Abschrift der Hüttenordnung. |
Notiz
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1809 Gründer des "Ordens der verrückten Hofräte" (700 bedeutende Mitglieder), in den Goethe am 1. 4. 1815 eintrat. Urkunde über G.s Aufnahme in den "Orden der verrückten Hofräte" in lateinischer Sprache, datiert auf den 1. April 1815 und unterzeichnet von Timander (d. i. Ehrmann). Goethe bekam ein Diplom des Ordens der verrückten Hofräte: „wegen Westöstlichkeit“. |
Notiz
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Mitglied der Frankfurter Logen "Zu den drei Disteln" (SO) und 1784 "Zur Einigkeit". Aug. 1780 Novize im Iluminatenorden (von Costanzo geworben), wenig später ausgetreten. |
Notiz
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Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg <Frankfurt, Main> ; Nachlaß Johann Christian Ehrmann ; Signatur: Ms.Ff.J.C.Ehrmann 1.13 |
Notiz
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A gentile Mason in Frankfurt Johann Christian Ehrmann began warning the German people that the Frankfurt Jewish Masons wanted a world republic based on humanism. In 1816 he came out with a warning pamphlet Das Judenthum in der M[aurere]y (The Jews in Masonry). |
er selbst |
1749–1827
Geburt: 29. April 1749
— Straßburg, Elsass Tod: 31. August 1827 — Speyer |
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Ehefrau |
1756–1810
Geburt: 29. September 1756
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— Frankfurt am Main Tod: 3. Juni 1810 — Frankfurt am Main |
Heirat | Heirat — 15. März 1779 — Frankfurt am Main |