Hans Ernst WILHELM KEIBEL, 18881958 (69 Jahre alt)

Name
Hans Ernst WILHELM /KEIBEL/
Nachname
KEIBEL
Vornamen
Hans Ernst WILHELM
Geburt
Geburt einer Schwester
Geburt eines Bruders
Taufe eines Bruders
Pate/Patin: Johann Carl RUDOLPH FRANZ Prof. (71 Jahre alt) — Beziehung
Geburt eines Sohns
Tod
27. September 1958 (69 Jahre alt)
Notiz

(E.K.I. und II.. Verwund.-Abzeichen in schwarz)
1907 Eintritt in die Marine,
1910 Leutnant zur See,
1913 Oberleutn.
1914 übertritt zur Fussart.-Reg. Nr. 16 Diedenhofen,
Aug.1914 als Batterieführer ins Feld (Frankreich, Russland, Galizien, Rumänien), zweimal verw undet.
Nach dem Feldzug Batterieführer bei der Garde-Kav.-Schützen-Div.,
1920 wegen Heeresverminderung als Hauptmann ausgeschieden und zum Reichswasserschutz Borkum,
Aug. 1921 zum Reichswasserschutz Stettin.
1934 Wehrersatzinspektion in Hamburg
1938 Wehrbez.Kdr. Jülich,
1939 Düren.
1941 Oberst.
Nach Kriegsgefangenschaft Handelsvertreter in Düren.

Notiz

Fatal war in jedem Fall, daß die Stadt Düren bis zum verheerenden 16. November 1944 nicht evakuiert worden ist, und dies, obwohl sich NSDAP-Kreisleiter Peter Binz seit Anfang September 1944 für die Räumung der Stadt ausgesprochen hatte, doch nach einer Mitte September im Dürener Rathaus stattgefundenen „sehr erregten, grösstenteils einseitigen Debatte“ mit Gauleiter Grohé – der Binz hierbei sogar mit Erschießung gedroht haben soll! – wurden die Evakuierungspläne auf unbestimmte Zeit verschoben.(33)
33) So der am 22.12.1888 geborene und bis zum 10.9.1944 als Wehrbereichskommandeur von Düren fungierende Oberst Wilhelm Keibel in einer vom 3.1.1949 datierenden Vernehmung durch die Polizeibehörde Düren, enthalten in der Materialsammlung Lörken. Vice versa mußten jedoch erteilte Räumungsbefehle konsequent ausgeführt werden, wie der langjährige (Stadt-)Aachener NSDAP-Kreisleiter Rudolf Schmeer im Frühherbst 1944 erfahren sollte, denn als Hitler zu Ohren kam, daß Schmeer bei der Räumung der Stadt Aachen nicht alle Zwangsmittel zur Evakuierung eingesetzt hatte, erklärte er ihn aller Ämter verlustig und versetzte ihn als einfachen Soldaten an die Front! Vgl. Speer, Erinnerungen, S. 412. Vgl. auch ebenda, S. 444. Vgl. (jedoch) auch Poll, Aachen 1944, S. 234-255, bes. S. 255. Vgl. zu Schmeer auch Kapitel III, Anmerkung 79. Vgl. auch Kapitel IV.1 b), Anmerkungen 576-579.
Q. http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/nachkrieg/wall.html
Kapitel VII: Folgen
Evakuierung, Enttrümmerung, Entnazifizierung

Notiz

Düren, den 3.1.1949
Vernehmung
Vorgeladen erscheint der Oberst a.D. (bis 10.9.1944 Wehrbezirkskommandeur von Düren) Wilhelm K e i b e l, geb. am 22.12.88 in Hannover, wohnhaft in Düren, Eschstrasse 12. Mit dem Gegenstand seiner Vernehmung bekannt gemacht, erklärt er zur Sache wie folgt:
„[…] Ende August oder Anfang September 1944 habe ich den Kreisleiter B i n z darauf aufmerksam gemacht, daß nach Lage der Dinge es zweckmässig erscheine, alles was nicht unbedingt in Düren bleiben müsse, abzuschieben, da es in 14 Tagen dafür zu spät sei. Binz entgegnete darauf, daß er sich dieses auch schon überlegt habe, wenn möglich wolle er es auch durchführen.
Zu dieser Zeit bestand die Anweisung von höchster Stelle, daß Evakuierungen nur mit Genehmigung der zuständigen Gauleitung, Räumungen nur auf „Führerbefehl“ erfolgen dürften.
Als ich einige Tage später, zwischen 15.00 und 16.00 Uhr an der Kreisleitung vorbeikam, fuhren dort 2 mit braununiformierten Leuten besetzte Pkw vor. Aus diesen stiegen der Gauleiter G r o h é aus, gefolgt von 2 mit Maschinenpistolen bewaffneten Männern und gingen in das Gebäude der Kreisleitung hinein. Da ich mich für die Sache interessierte, folgte ich und blieb in dem Vorzimmer zum Zimmer des Kreisleiters Binz zurück, während der Gauleiter Grohé mit Begleitung zum Kreisleiter hineinging. Dort entspann sich eine sehr erregte, grösstenteils einseitige Debatte. Aus den Bruchstücken der bis zu mir dringenden Unterhaltung war zu entnehmen, daß der Gauleiter Grohé den Kreisleiter Binz starke Vorhaltungen machte, sogar mit Erschießen drohte. Dann verließ Grohé mit Begleitung die Kreisleitung und fuhr wieder ab. Der den Gauleiter herausbegleitende Kreisleiter Binz machte einen sehr verstörten und niedergeschlagenen Eindruck. Er äußerte sich mir darauf gegenüber ungefähr wie folgt: „Was soll ich nun machen? Ich bekomme meine Befehle von oben und muß sie ausführen, genau wie Sie.“
Aus allem hatte ich den Eindruck, daß der Kreisleiter Binz wohl die Notwendigkeit einer Evakuierung der Zivilbevölkerung erkannte, aber den Anweisungen des Gauleiters Folge leisten musste. […]“
Q: http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/eva1.html

Familie mit Eltern
Vater
18551938
Geburt: 20. Januar 1855 30 25 Schwarzensee, Strasburg, Uckermark
Tod: 21. Januar 1938Stendal
Mutter
Heirat Heirat19. Juni 1883
6 Jahre
er selbst
4 Jahre
jüngere Schwester
18931969
Geburt: 28. Februar 1893 38 32 Hannover
Tod: 22. Juli 1969
5 Jahre
jüngerer Bruder
18981991
Geburt: 19. Januar 1898 42 37 Hannover
Tod: 1991
Familie mit ELEONORE Mathilde Louise HOFMANN
er selbst
Ehefrau
Tochter
Vertraulich
Sohn
19171989
Geburt: 20. Mai 1917 28 22 Dresden
Tod: 21. Februar 1989Swakopmund, Namibia, Afrika